Weiße Dächer, neue EU-Normen und ESG – wie die Abdichtung nachhaltiges Bauen beeinflusst?

Oktober 16, 2025

Mikołaj Wincenciak

3 Minuten

Mit der Aktualisierung der Energy Performance of Buildings Directive (EPBD) ab 2025 hat die Europäische Union darauf hingewiesen, dass das Dach nicht nur ein konstruktives Element des Gebäudes darstellt, sondern auch einen Raum, der Potenzial für die Umsetzung von energiesparenden und ökologischen Lösungen bietet. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Bedeutung in diesem Kontext die Abdichtung sowie weiße Dächer haben, die einen hohen Sonnenreflexionsindex (SRI) aufweisen.

Novellierung der EPBD-Richtlinie – was ändert sich ab 2025?

Die Aktualisierung der Energy Performance of Buildings Directive ist 2025 in Kraft getreten und erlegt den Mitgliedstaaten der Europäischen Union neue Pflichten im Bereich der Planung und Modernisierung von Gebäuden auf.

Sie misst dem Dach besondere Bedeutung bei, als einem Element, das die Energiebilanz des Gebäudes maßgeblich beeinflusst. Was sehen die Hauptbestimmungen der Richtlinie vor?

• Anforderung an die Verwendung von Materialien mit hohem Sonnenreflexionsindex (SRI) – Dächer von neuen und modernisierten Gebäuden müssen Bedeckungen aufweisen, die die Sonnenstrahlung reflektieren. Dies soll sich in einer Begrenzung der Überhitzung von Gebäuden niederschlagen.
• Priorität für reflektierende Dächer im städtischen Bereich – aufgrund des Phänomens der städtischen Wärmeinsel soll die Europäische Union Investitionen in helle Dächer in Stadtzentren fördern.
• Möglichkeit der Kofinanzierung von grünen und weißen Dächern – dies soll u.a. Abdichtungssysteme betreffen, die mit speziellen wärmereflektierenden Beschichtungen bedeckt sind.

Bei alledem ist zu bedenken, dass die effektive Wirkung eines weißen Daches von einer ordnungsgemäß ausgeführten Abdichtung abhängt, die das Streichen in hellen Farben ermöglicht und das Material vor äußeren Einflüssen schützt.

Weiße Dächer und ESG – eine Strategie mit einer Mission

Bisher wurden weiße Dächer vor allem als eine technische Angelegenheit behandelt, deren Ziel es war, die Kühlung von Gebäuden zu unterstützen. Heute spricht man von ihnen wesentlich mehr im Kontext der ESG-Strategie (Environmental, Social, Governance). Was bedeutet das genau?

Environmental

Der Aspekt Environmental setzt einen geringeren Energieverbrauch und eine längere Haltbarkeit voraus. In diesem Kontext sind relevant:

• Reduzierung des Bedarfs an Klimaanlagen – die Reflexion der Sonnenstrahlen begrenzt die Erhitzung des Gebäudes und reduziert somit den Bedarf an intensiver Klimatisierung, die elektrische Energie verbraucht;
• Reduzierung der Auswirkungen auf die Umgebung – weiße Dächer sollen einen geringeren Einfluss auf die Bildung des Effekts städtischer Wärmeinseln ausüben;
• längere Haltbarkeit der Materialien – die Abdichtung schützt vor UV-Strahlung und Wasser, was den Lebenszyklus des gesamten Dachsystems verlängert.

Social

Der Aspekt Social wiederum setzt die Steigerung des Nutzerkomforts und soziale Vorteile voraus. In ihrem Kontext sind relevant:

• höherer thermischer Komfort im Sommer – Nutzer von Gebäuden mit weißen Dächern bemerken einen deutlichen Unterschied hinsichtlich der Temperatur im Inneren der Gebäude;
• niedrigere Betriebskosten der Gebäude – ein geringerer Einsatz von Klimaanlagen schlägt sich in niedrigeren Energierechnungen nieder;
• Verbesserung des Mikroklimas in Städten – es kommt zu einer Reduzierung der Einwirkung hoher Temperaturen auf die städtische Umgebung.

Governance

Der Kern des Aspekts Governance sind nachhaltige und verantwortungsvolle Investitionsentscheidungen. Sie betreffen:

• Erfüllung der ESG-Berichtsanforderungen – von Investoren und Immobilienverwaltern wird verlangt werden, die Konformität der Projekte mit der Politik der nachhaltigen Entwicklung nachzuweisen;
• Vorhersehbarkeit der Instandhaltungskosten – die Verwendung von langlebigen und witterungsbeständigen Materialien sowie die Durchführung einer Abdichtung wird das Risiko kostspieliger Reparaturen minimieren;
• Verbesserung des Images der Marke oder der Investition – der Markt erwartet derzeit die Anwendung von umweltfreundlichen Lösungen.

Die Abdichtung – das unsichtbare Fundament eines weißen Daches

Obwohl in der Diskussion über weiße Dächer am meisten über die Farbe und den Sonnenreflexionsindex gesprochen wird, entscheidet in Wirklichkeit die Abdichtung über die Funktionalität des gesamten Dachsystems. Ohne eine ordnungsgemäß durchgeführte Abdichtung wird die weiße Beschichtung nicht einmal eine Saison überstehen, und das Dach wird seine Funktion nicht ordnungsgemäß erfüllen können.

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Zu den Vorteilen der Abdichtungstechnologie gehören:

• Dichtheit und Elastizität – die Membran passt sich der Dachform an und schützt effektiv auch schwer zugängliche Stellen;
• Universalität des Untergrunds – sie bewährt sich sowohl auf Beton, Dachpappe, Blech als auch auf einer alten Isolierschicht;
• Eignung als Basis für die besagten reflektierenden Beschichtungen – auch für weiße Schichten mit hohem SRI.

Weiße Dächer mit entsprechender Abdichtung – ihnen gehört die Zukunft

Die neuen EU-Anforderungen und die wachsende Bedeutung der ESG-Strategie lassen keinen Zweifel – das Dach muss dicht, langlebig und energetisch funktional sein. Dies bedeutet die Notwendigkeit, Lösungen anzuwenden, die Schutz vor Wasser mit einer hohen Reflexion der Sonnenstrahlen verbinden.

Ein weißes Dach mit moderner Abdichtung ist eine Investition in die Zukunft. Ein gut geplantes Dachsystem sollte sich nämlich niederschlagen in:

• Energieeinsparung,
• niedrigeren Instandhaltungskosten des Gebäudes,
• einen höheren Immobilienwert,
• Erfüllung der Bedingungen der Klimapolitik.

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